Moin,
die Pleurothallidinae sind ein gutes Beispiel dafür, das die Einteilung von Pflanzen nach den Blüten nicht die beste Idee der Botaniker war. Grundsätzlich geht es schon, aber konvergente Entwicklungen machen auch vor diesem Organ nicht halt und da die Ko-Evolution von Blüte und Bestäuber keine Rücksicht auf den Ordnungswillen der Menschen nimmt, müssen wir wohl mit den Erkenntnissen der Fachleute leben lernen. Wem ist nicht eventuell schon aufgefallen, dass bei vielen Bulbophyllen die Blüten aussehen wie bei Pleurothallidinae oder warum sehen Sobralia, Arundina und einige Vanilla-Arten aus wie Cattleya labiata-Verwandte?
Somit hat auch die Tarantel-Stelis ein paar Namen hinter sich als Pleurothallis (natürlich), Effusiella und Specklinia.
Das Typus-Exemplar wurde in Ekuador, Zamora-Chinchipe, in der Nähe der "Reserva Biologica El Quimi" gefunden. Diese Gegend scheint auch die Herkunft der kultivierten Exemplare zu sein, die man z.B. von Ecuagenera bekommen kann. Interessanterweise hat das Ehepaar Luer in Kolumbien, Antioquia, in der Nähe der Stadt Yarumal die Art ebenfalls gefunden. Das ist eine Entfernung von 1200 km zum Typus-Fundort! Ob da vielleicht eine Verwechslung vorliegt? Pleurothallidinae sind ja bekannt für ihren teilweise extremen Lokal-Endemismus..... oder die Art ist in den Anden deutlich weiter verbreitet als es die wenigen Herbarbelege aussagen. Nachprüfen lässt sich das aber eventuell nicht mehr, da auf Satelliten-Bildern die Umgebung der Stadt ziemlich "geräumt" aussieht. Das ist alles aber nur graue Theorie und eine Mutmaßung von mir.
Die Höhenlagen, in denen die Art gefunden wurde, liegen zwischen 1500 und 1900 m üNN. Das bedeutet im Allgemeinen Nebelwald. Die Kultur darf also sehr luftig aber dauerfeucht sein, mit Feuchtigkeits-Spitzen in Frühjahr und Herbst. Die hart-ledrigen Blätter scheinen auf etwas offenere Standorte hinzuweisen, halbschattig sollte aber reichen. Auch würde ich eine temperierte und nicht kühle Kultur empfehlen. Mittelgebirgslagen in der Nähe des Äquators sind sicher nicht kühl oder kalt.
Interessant ist, das sich der Blütenstand während der Entwicklung unter das Blatt dreht. Die Blüten haben dann einen guten Regenschirm, wie ich vermute........
Die Pflanze der Gruson-Gewächshäuser ist relativ neu und die Blütenstände können deutlich mehr Blüten aufweisen als unsere drei. Aber zum Zeigen trotzdem cool. Größe der Blüten: ca. 12 mm.
die Pleurothallidinae sind ein gutes Beispiel dafür, das die Einteilung von Pflanzen nach den Blüten nicht die beste Idee der Botaniker war. Grundsätzlich geht es schon, aber konvergente Entwicklungen machen auch vor diesem Organ nicht halt und da die Ko-Evolution von Blüte und Bestäuber keine Rücksicht auf den Ordnungswillen der Menschen nimmt, müssen wir wohl mit den Erkenntnissen der Fachleute leben lernen. Wem ist nicht eventuell schon aufgefallen, dass bei vielen Bulbophyllen die Blüten aussehen wie bei Pleurothallidinae oder warum sehen Sobralia, Arundina und einige Vanilla-Arten aus wie Cattleya labiata-Verwandte?
Somit hat auch die Tarantel-Stelis ein paar Namen hinter sich als Pleurothallis (natürlich), Effusiella und Specklinia.
Das Typus-Exemplar wurde in Ekuador, Zamora-Chinchipe, in der Nähe der "Reserva Biologica El Quimi" gefunden. Diese Gegend scheint auch die Herkunft der kultivierten Exemplare zu sein, die man z.B. von Ecuagenera bekommen kann. Interessanterweise hat das Ehepaar Luer in Kolumbien, Antioquia, in der Nähe der Stadt Yarumal die Art ebenfalls gefunden. Das ist eine Entfernung von 1200 km zum Typus-Fundort! Ob da vielleicht eine Verwechslung vorliegt? Pleurothallidinae sind ja bekannt für ihren teilweise extremen Lokal-Endemismus..... oder die Art ist in den Anden deutlich weiter verbreitet als es die wenigen Herbarbelege aussagen. Nachprüfen lässt sich das aber eventuell nicht mehr, da auf Satelliten-Bildern die Umgebung der Stadt ziemlich "geräumt" aussieht. Das ist alles aber nur graue Theorie und eine Mutmaßung von mir.
Die Höhenlagen, in denen die Art gefunden wurde, liegen zwischen 1500 und 1900 m üNN. Das bedeutet im Allgemeinen Nebelwald. Die Kultur darf also sehr luftig aber dauerfeucht sein, mit Feuchtigkeits-Spitzen in Frühjahr und Herbst. Die hart-ledrigen Blätter scheinen auf etwas offenere Standorte hinzuweisen, halbschattig sollte aber reichen. Auch würde ich eine temperierte und nicht kühle Kultur empfehlen. Mittelgebirgslagen in der Nähe des Äquators sind sicher nicht kühl oder kalt.
Interessant ist, das sich der Blütenstand während der Entwicklung unter das Blatt dreht. Die Blüten haben dann einen guten Regenschirm, wie ich vermute........
Die Pflanze der Gruson-Gewächshäuser ist relativ neu und die Blütenstände können deutlich mehr Blüten aufweisen als unsere drei. Aber zum Zeigen trotzdem cool. Größe der Blüten: ca. 12 mm.